Der Titel „Auge für Auge“ verweist auf einen alten Grundsatz, in dem gegensätzlich zur landläufigen Meinung nicht von Rache die Rede ist, sondern von Wiedergutmachung. Die Gefühle, die die Augen am Dom bei den Vorbeikommenden weckten, hätten unterschiedlicher kaum sein können. Eine ältere Dame verriet mir entzückt, dass sie so gern im Dom bete und nun wirklich das Gefühl habe, dieser höre ihr zu. Ein anderer Kirchenliebhaber aber war ganz empört von der Dreistigkeit dieses Kunstwerkes - er fühle sich nun andauernd beobachtet. Ich für mich mag die Idee, dass mich jemand im Auge behält. Damit meine ich nicht dieses unbehagliche Gefühl im Nacken, dass aufkommt, wenn dich ein urteilender Blick mustert, sondern den liebevollen, schützenden Blick, der sagt: Mach‘ du mal. Wenn du mich brauchst, bin ich da.

Das Werk war zuletzt im Rahmen der Ausstellung "Biete Frieden" zu sehen.

Jahr

2018

Material

Aquarellzeichnung, gedruckt auf Mesh-Banner

Größe

H 400 cm x B 800 cm

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